Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach
Aus der Chronik von Payerbach geht hervor, dass immer wieder furchtbare Brand- und Hochwasserkatastrophen unseren Ort heimsuchten, und hilflos standen die Menschen der entfesselten Urkraft gegenüber. Wohl mühten sich die Bewohner mit Wasserkübeln und Feuerhaken, der Brände Herr zu werden, doch erwies sich immer wieder die Ohnmacht, die Unzulänglichkeit der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel. Man erkannte die Notwendigkeit einer organisierten Brandbekämpfung, und vielerorts finden wir auch schon frühzeitig Ansätze dazu: Nachtwächter, Turmwächter sollten vor der Gefahr warnen. Doch erst in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts kam es zu einer wirksamen, durchgreifenden Abhilfe durch die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren. Die erste Wehr in Niederösterreich hatte Krems 1861, doch bald erfolgten die Gründung von Wehren in vielen anderen Orten, 1875 auch in Payerbach.
Die Gründung
Schon am 19. Oktober 1873 erfolgte ein Aufruf an die Bevölkerung von Payerbach, beizutragen, dass man Brände in wirksamer Weise bekämpfen könne. Der Aufruf ist in der Urschrift erhalten:
A U F R U F !
Der bereits wiederholt und namentlich bei der letzten Feuersbrunst in Payerbach so empfindlich wahrgenommene Mangel an ausgiebigen und entsprechenden Feuerlöschmitteln, insbesondere der Mangel einer tüchtigen Feuerspritze legt nicht nur der Gemeinde-Vorstehung, sondern jedem einzelnen Mitgliede der Gemeinde-Bevölkerung die ernste Verpflichtung auf, unverzüglich dafür zu sorgen, dass wir in Hinkunft bei ähnlichen Unglücksfällen in der Lage sind, dem verheerenden Elemente mit Erfolg entgegen zu treten und dasselbe im Entstehen zu bekämpfen.
Trage jeder nach Kräften bei, diesen Zweck zu erreichen, wir thun es für uns, für unser Eigenthum und während die Bemittelten durch freiwillige Beiträge im Baren die Anschaffung von Löschgeräthen ermöglichen, werden die Unbemittelten im Falle der Gefahr mit ihrer körperlichen Kraft, mit ihrer Hände Arbeit einstehen und ergänzen, was Ersteren geschaffen.
Am Schluße der Sammlung wird ein Verzeichniß der eingegangenen Beträge und der Namen der Spender veröffentlicht werden und wird ausdrücklich bemerkt, dass das Ergebniß dieser Sammlung nur zur Anschaffung von Löschgeräthen für den Ort Payerbach verwendet wird.
Payerbach am 19. Oktober 1873
Es folgen Namen von Spendern von insgesamt 269 Gulden.
Ein zweites Dokument obigen Datums hat folgenden Wortlaut:
"Wir endesgefertigten Hausbesitzer von Payerbach verpflichten uns hiermit im Falle eines Nakaufs einer neuen Feierspritze den entfallenden Betrag von höchstens 10 Gulden in zwei Jahresraten zu entrichten."
Das Dokument weist 33 Unterschriften auf.
Dieser Aufruf bereitete sozusagen den Boden, dass im Jahre 1875 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach erfolgen konnte.
Als Gründer "in der Erkenntnis, dass nur mit vereinter Kraft zum Wohle des Nächsten ein gedeihliches Werk geschaffen werden könne", führt die Chronik an die Herren:
Andres Just, Hausbesitzer; Josef Mader, Tischlermeister; Eduard Gratzer, Bäckermeister; Ignatz Gölles, Wirtschaftsbesitzer; Franz Mooshammer, Fleischhauer; Johann Mader, Wirtschaftsbesitzer; Leopold Schwarzinger, Bäckermeister; Edmund Wallner, Tischlermeister; Mathias Dutter, Fuhwerksunternehmer; Franz Vogel, Hausbesitzer; Karl Engleitner, Hausbesitzer;
Dem Rufe der Werbung für das edle Werk folgten noch 31 Kameraden.
Am 7. November 1875 fand die konstituierende Versammlung statt, von der folgendes Protokoll existiert:
Protokoll aufgenommen am 7. November 1875 über die Wahlen der Vorstände der projektierten, freiwilligen Feuerwehr in Payerbach. Als Vorsitzender wurde einstimmig gewählt: Herr Andrä Just, Baumeister und Realitäten-Besitzer in Payerbach.
1. Wurde Herr Andrä Just, Baumeister und Realitäten-Besitzer als Hauptmann für diese freiwillige Feuerwehr mit 28 Stimmen von 30 gewählt. 2. Als Hauptmann-Stellvertreter wurde Herr Josef Mader, Hausbesitzer in Payerbach mit 20 Stimmen gewählt. 3. Als Kassier wurde gewählt: Herr Eduard Gratzer, Hausbesitzer und Bäckermeister von Payerbach mit 25 Stimmen. 4. Als Spritzenmeister gingen bei der Wahl hervor: - Herr Mooshammer Franz mit 25 Stimmen - Herr Schliefelner Josef mit 16 Stimmen - Herr Winkelmeier Josef mit 9 Stimmen
5. Als Spritzenmeister-Stellvertreter wurden gewählt: - Herr Johann Mader mit 23 Stimmen - Herr Ignaz Gölles mit 13 Stimmen - Herr Franz Vogel mit 9 Stimmen
Bemerkung: Herr Leopold Schwarzinger, als Spritzenmeister mit 9 Stimmen gewählt, tritt seine Stelle an Herrn Josef Winkelmeier als den nächst Gewählen ab. Als Spritzenmeister-Stellvertreter ging Herr Leopold Schwarzinger abermals mit 12 Stimmen gewählt hervor, welche er ebenfalls den nächst Gewählten Herrn Franz Vogel abtritt.
Als Freiwillige Spritzenmänner meldeten sich: Thomas Stoier, Johann Schauer, Johann Vincenz, August Pollak, Josef Breining, Edmund Wallner.
Als Steiger erklärten sich: Peter Tanzer, Matäus Hirsch, Franz Gruber, Johann Hanl, Johann Albert, Josef Rosenmeier, Anton Darer, Johann Hollerer.
Nachdem dieses Protokoll den Anwesenden vorgelesen und keine weiteren Einwendungen vorkamen wurde es beschlossen.
Payerbach, am 7. November 1875
Eduard Scheibenreiter e.h. Schriftführer
Hauptleute seit der Gründung der Wehr
Andreas JUST 1875 - 1876 Josef MADER 1876 - 1878 Eduard GRATZER 1878 - 1880 Karl PROBST 1880 - 1884 Josef MADER 1884 - 1886 Franz MOSHAMMER 1886 - 1888 Karl ENGLEITNER 1888 - 1889 Karl WEINZETTL 1889 - 1912 Josef SCHLIEFSTEINER 1912 - 1919 Josef GÖLLES 1919 - 1941 Alois SCHNEIDER 1941 - 1968 Johann SCHWEIGHOFER 1968 - 1992 Herbert SCHNEPP 1992 - 1993 Siegfried SCHNEIDER 1993 - 1996 Thomas TÜCHY 1996 - 1999
Gerhard BIGLER 1999 - 2011
Franz SCHREMSER jun. 2011 - aktuell
Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach
erfahren wir von der weiteren Entwicklung, von den Anschaffungen, den Leistungen und Einsätzen unserer Wehr ihres Bestehens.
Im Gründungsjahr 1875 nannte die Wehr folgende Gerätschaften ihr Eigentum: Eine aus dem Jahre 1849 stammende alte Fahrspritze ohne Sauger (Spende von Herrn Alois Waissnix, Reichenau), 32m Schläuche, einige einfache Leitern und von der Mannschaft selbst bestrittene Zwilchuniform.
In den folgenden Jahren konnten durch Veranstaltungen, durch die Unterstützung seitens der Gemeindevertretung, sowie von Spenden der Gönner weitere Geräte angeschafft werden:
1876 eine Abprotzspritze, 1890 ein Mannschaftswagen, 1891 eine vierrädrige Landfahrspritze, 1894 eine 14m hohe fahrbare Schubleiter (Spende von Leo Ritter v. Hartberg), Ausrüstung mit Schläuchen, sowie Zwilch- und Stoffmonturen für 60 Mann, 1900 wurde das 1884 neuerbaute Gerätehaus entsprechend vergrößert und eine zweite Landfahrspritze angeschafft. Stand der Mannschaft: 80 Mann, 1910 wurde anläßlich eines Brande am 11. und 12. April 1909 in der Papierfabrik Schlöglmühl, bei welchem 5 Objekte eine Raub der Falmmen wurden, eine Dampfspritze angekauft, 1922 eine Sanitätswagen, eine tragbare Schiebeleiter, 3 fahrbare Schlauchhaspeln nachgeschafft, 1923 eine Kraftfahrspritze, 1000m Schläuche, sowie Uniformen aus Zwilch udn Stoff für 85 Mann und Mäntel für 50 Mann, 1927 konnte das Gerätehaus Werning seiner Bestimmung übergeben werden. Dieses Objekt wurde aus eigener Kraft erbaut, und die Kameraden beteiligten sich eifrig an der Arbeit. Die Besitzer von Werning und Geyerhof trugen viel zu dem Zustandekommen dieses Werkes bei. Der 4. Zug Werning hatte seine Geräte bis zum Einziehen ins neue Heim im Haus Malek untergebracht.
In den folgenden Jahren wurden laufend Geräte und Ausrüstungsgegenstände angekauft, sowie die Mannschaft in der Ausbildung geschult. (Ein Großteil der Chargen wurde in der Feuerwehrschule Wr. Neustadt ausgebildet.)
Im Jahre 1939 erfolgte die Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach und die Eingliederung derselben in die Feuerschutzpolizei.
Mit Kriegsbeginn und in der weiteren Folge wurden viele Feuerwehrmänner zum Militärdienst eingezogen. Um die Schlagkraft der Wehr unter den damaligen schwierigen Verhältnissen soweit aufrecht zu erhalten, mussten 30 freiwillige Helferinnen und Jugendliche von 14-16 Jahren eigestellt werden, die sich bei den vielen Ausrückungen (Fliegerangriffen in Wr. Neustadt) besonders in den letzten Kriegsjahren bestens bewährten.
Vor Kriegsende im Jahre 1945 erhielt die Feuerwehr noch ein neues, leichtes Löschfahrzeug (Type Mercedes LLF 8) mit Tragkraftspritzenanhänger und TS 8. Dieses Fahrzeug wurde beim Einmarsch der Besatzungstruppen trotz Bemühungen der Feuerwehrmänner, es zu erhalten (versteckt in einem Bauernhaus), verschleppt. Während der Kampfhandlungen im Frühjahr 1945 hat auch das jahrzehntelanger Kleinarbeit mühsam geschaffene Inventar der Wehr erheblichen Schaden genommen, und u. a. gingen auch die Kraftfahrspritze und der Sanitätswagen verloren. Doch mit frischem Mut und unbeugsamen Willen scharten sich nach Kriegsende die alten Kameraden, vereint mit jungen Kräften, um ihren verdienten Hauptmann Alois Schneider, die "Freiwillige Feuerwehr Payerbach" erstand wieder, und bereits gegen Jahresende 1945 konnte dank der Förderung durch die Gemeindeverwaltung 1 moderne Kraftspritze mit Anhänger TS 8 und 1 Rüstwagen, Type Horch, in Dienst gestellt werden.
Gleichzeitig war es möglich, auch die Gruppe Werning mit einem neuen Gerät TS 8 auszurüsten.
Am 3. November 1946 wurde ein lang gehegter Wunsch Wirklichkeit: In der Katastralgemeinde Kreuzberg wurde eine Löschgruppe errichtet, versehen mit den notwendigsten Ausrüstungsgegenständen: Tragkraftspritze mit Anhänger, Schläuchen, Sauger mit Saugschläuchen und dem nötigen Zubehör.
In der weiteren Folge wurde mit der Errichtung eines neuen Gerätehauses für den Kreuzberg begonnen, das am 17. August 1952 seiner Bestimmung übergeben wurde.
1957 wurde ein Fahrgestell Steyr 1500 angekauft und mit einem Aufbau für ein leichtes Löschfahrzeug versehen. Der Umbau wurde in unzähligen Stunden von den Feuerwehrmännern selbst geleistet.
Da es immer notwendig ist, die Ausrüstung der Feuerwehr auf den letzten Stand zu bringen, bzw. Altgeräte auszutauschen, wurde im Jahre 1961 eine Rosenbauer Tragkraftspritze "Automatic 75 VW" angeschafft. Diese Tragkraftspritze ist mit einem VW-Industriemotor 70 PS ausgestattet und treibt eine Rosenbauer-Kreisel-Pumpe mit einer Leistung von 800 Litern/min. bei 10 meter Förderhöhe an.
1963 wurde ein Krad. Type Java 350, in den Dienst gestellt.
Im Jahre 1964 konnte durch die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung in den letzten Jahren, sowie durch das immense Sparen der Feuerwehr und das Zusammenwirken der Feuerwehr mit der Gemeinde ein neues Löschfahrzeug der Type Opel-Blitz 1.9t angeschafft werden. Das Fahrzeug ist für eine Löschgruppe 1-8 Mann mit den nötigen Ausrüstungsgegenständen zugelassen. Weiters konnten 2 schwere Atemschutzgeräte, Type Dräger 200 bar und 3 Handfunkgeräte erworben werden.
1965 konnten wir das 90jährige Bestandsjubiläum feiern mit der Weihe obigen Fahrzeugs. Erstmalig wurde eine Jugendgruppe (Mitglieder im Alter von 12-15 Jahren) ins Leben gerufen.
1966 wurde ein Bergland-Löschfahrzeug Landrover, Type 109 mit eingebauter Seilwinde, Zugkraft 1.5 Tonnen, angeschafft.
1968 konnten verschiedene Ausrüstungsgegenstände angeschafft werden: 400 lfm Trevira B-Schläuche, 250 lfm Trevira C-Schläuche, Saugschläuche für die Gruppe Kruezberg, und die Mannschaft wurde mit neuer Uniform eingekleidet. Vor allem wurde aber eine Fahrzeug-Funkstation, Type Cambridge Pantam 12 Volt in das Löschfahrzeug Opel eingebaut.
1970 wurde das Bergland-Löschfahrzeug Landrover mit einem Sprechfunkgerät und Selektivruf ausgestattet, weiters 2 schwere Pressluft-Atemschutzgeräte, Type Dräger mit 8 Pressluftflaschen 200 bar angeschafft.
1973 wurde eine VW Pritsche als Mehrzweckfahrzeug für technische Einsätze, Ölunfälle und Brandeinsätze angekauft.
1974 ging ein Jahrzehntelang gehegter Wunsch der FF Payerbach, ein neues Gerätehaus zu errichten, in Erfüllung. Durch die Spendenfreudigkeit der gesamten Bevölkerung und Zusicherung der finanziellen Mittel durch die Gemeinde, sowie Bereitstellung eines geeigneten Bauplatzes wurde es ermöglicht, die Bauarbeiten am 16. Juni 1974 zu beginnen. Durch unzählige freiwillig geleistete Arbeitsstunden unserer Feuerwehrmänner konnte dieser Bau in kurzer Zeit fertiggestellt werden, wobei erhebliche Kosten für Feuerwehr und Gemeinde eingespart werden konnten.
1975 zum 100 Jahr-Gründungsfest wird das neue Gerätehaus feierlichst seiner Bestimmung übergeben.
Im Hause befinden sich eine Fahrzeughalle für 3 Fahrzeuge, ein Schulungsraum, ein Umkleideraum, eine Werkstätte, ein Zeugwarteraum, ein Wasch- und Duschraum, WC; die Kellerräume dienen zur Abstellung div. Materialien und Geräte. Es besitzt auch eine zentrale Warmwasserheizung.
Möge das neue geweihte Gerätehaus viele Jahrzehnte der FF Payerbach dienen zum Wohle des Ortes und seiner Bewohner!
1978 konnte sich die Feuerwehr ein Tanklöschfahrzeug 2000 Mercedes 1113, Aufbauhersteller Lohr, anschaffen. Somit war es nun möglich, sofort nach Eintreffen an der Einsatzstelle mit dem Löschen des Feuers zu beginnen.
1981 konnte der Ausrüstungsstand im technischen Bereich um einem hyraulischem Rettungssatz (Schere und Spreitzer, LUKAS) und einem Notstromaggregat 5 kVA erweitert werden.
1982 wurde ein KDO (Kommando-Fahrzeug) VW T2 in den Dienst gestellt.
1983 wurde eine Funkalarmanlage mit 24 Personenrufempfängern zur besseren und schnelleren Verständigung bei notwendigen Einsätzen der Feuerwehrmänner angeschafft.
1991 konnte der Ausrüstungsstand wieder um ein Fahrzeug wesentlich verbessert werden. Ein LFA-B (Löschfahrzeug mit Allrad und Bergeausrüstung) Mercedes 917 Allrad wurde angekauft. In diesem Fahrzeug befinden sich Ausrüstungsgegenstände sowohl für die Brandbekämpfung als auch technische Geräte (Notstromaggregat, Spreitzer und Schere) für Verkehrsunfälle und eine 5t-Seilwinde.
1993 wurde ein Atemschutzgerät der Marke Dräger PA 80, mit 4 neuen Pressluftflaschen 200 bar angekauft.
1995 wurde für die Gruppe Kreuzberg ein Kleinlöschfahrzeug Marke VW LT angeschafft.
1996 konnten durch die großzügige Unterstützung der Payerbacher Wirtschaft 33 neue Feuerwehrhelme (Rosenbauer Heros II) erworben werden.
1997 wurde der Ausrüstungsstand um eine TS 12 Ziegler ultra leicht (Tragkraftspritze mit 1.200 l/min Nennleistung) erweitert.
1998 kaufte die FF Payerbach eine gebrauchte VW Pritsche und baute diese selbst für Feuerwehrzwecke um. Außerdem wurden neue Brandschutzjacken für die Mannschaft angekauft.
1999 wurden 4 neue analoge Handfunkgeräte, Marke Niros TRX 1012, angeschafft.
2000 im Jubiläumsjahr - 125 Jahre FF Payerbach - wurden 4 neue Atemschutzgeräte der Marke Dräger PA 94 plus mit Bodyguard und 8 Pressluftflaschen 300 bar gekauft.
2003 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug TLFA 2000, Steyr 14S28, Aufbauhersteller Rosenbauer AT2, angeschafft. Dieses Einsatzfahrzeug ist für Brandbekämfung sowohl für technische Einsätze, hauptsächlich Menschenrettungen, bestens ausgestattet.
2004 konnte der Ausrüstungsstand um einen hydraulischen teleskop Rettungszylinder, Marke LUKAS, zur Erweiterung des hydraulischem Rettungssatzes, erweitert werden.
2005 wurde ein MTFA (Mannschaftstransportfahrzeug mit Allrad) VW T5 angeschafft. Der Innenausbau wurde von uns selbst, mit Unterstütztung der Fa. Hölzl, gefertigt.
2006 wurde das Feuerwehrmuseum im alten Gemeindehaus feierlich eröffnet.
2007 wurde zur gänze auf 300 bar Pressluftatmer umgestellt. Es wurden zwei neue Atemschutzgeräte der Marke Dräger PSS 7000 mit 4 Pressluftflaschen 300 bar angekauft. Somit hat die Feuerwehr Payerbach zwei Atemschutztrupps zu je drei Mann mit 300 bar Pressluftatmer.
2007 bis 2009 wurde das Feuerwehrhaus durch Unterstützung des Landes NÖ und der Gemeinde Payerbach modernisiert und um einen Stock erhöht.
2012 wurde auf Digital Funk umgestellt. Es wurden 4 Fix Funkstationen und 7 Handfunkgeräte angeschaft.
2012 konnten wir durch großzügige Unterstützung der Payerbacher Wirtschaft und Privatpersonen die in die Jahre gekommen Einsatzhelme durch 35 neue Feuerwehrhelme (MSA Gallet) ersetzen.
2014 wurde ein gebrauchtes Kranfahrzeug von der Feuerwehr Dürnkrut erworben, saniert und auf unsere Bedüfnisse von unseren Kameraden umgebaut sowie konnte die VW Pritsche durch eine gebrauchte Doppelkabine Pritsche von der ÖBB ersetzt werden und als Versorgunsfahrzeug in Eigenbau umgebaut werden.
2017 wurde der Hydraulische Rettungssatz (Schere, Spreizer, Stempel) durch Akkugeräte eDraulic 2.0 der Fa. Lukas ersetzt sowie die Hebekissen erneuert.
2019 wurde unser LFA-B generalsaniert und mit einem neuen Aufbau mit Ladebordwand durch die Fa. Balthasar Nusser versehen. Es wurden 5 Stück Rollcontainer angekauft und diese selbst aufgebaut. Mit diesen 5 Rollcontainer kann man die Beladung im Löschfahrzeug je nach Einsatzart flexibel mitnehmen.
2020 wurden 4 zusätzliche digitale Handfunkgeräte angeschaft. Somit hat die FF Payerbach nun 11 digitale Handfunkgeräte, 5 digitale Fahrzeug-Funkstationen und eine digitale Funkfixstation im Feuerwehrhaus.
2021 konnten 35 neue technische-Einsatzuniformen, welche auch für den Waldbrand geeignet sind, für die Mannschaft angekauft werden.
Geschichte unserer Heimat
Der Leser dieser Seite soll nicht nur die Feuerwehr kennen lernen, sondern soll vor allem auch ein Bild des Ortes gewinnen, in dem diese Wehr seit über 130 Jahren wirkt, für dessen Bewohner sich die Männer und Frauen auch heutigentags in jeder Gefahr bei Tag und Nacht rettend, schützend einsetzen.
Umgeben von bewaldeten Bergen und grünen Wiesenhängen liegt in einer sonnigen Talmulde zu beiden Seiter der Schwarza die Marktgemeinde Payerbach. Das Gemeindegebiet umfaßt eine Fläche von 17,67 km² mit 3271 Einwohnern. In einer großen Schlinge umführt die Südbahn Payerbach, und der mächtige, talüberspannende Viadukt ist zu seinem Wahrzeichen geworden.
Im Ort Payerbach gibt es keinerlei Industrie, aber es wird druch seine günstige Lage in 500 m Seehöhe, seine landschaftlichen Reize und seine verkehrstechnischen Vorzüge - 1,25 Schnellzugstunden von Wien entfernt - immer mehr zu einem beliebten Fremdenverkehrsort. Im Norden grüßt der Gahns mit seinen steilen Felswänden, den "Geierstein", auf Payerbach herab. Im Süden die sanften Hänge des Kreuzberges, im Osten zeugen die Halden des Grillenbergs davon, dass einstens hier Eisenerzbau betrieben wurde. Im Westen scheind das mächtige Massiv der 2000m hohen Rax das Schwarzatal abzuriegeln, doch erzwingt sich der Fluss dennoch zwischen Rax und Schneeberg im wildromantischen "Höllental" seinen Weg.
Von einem kleinen Hügel grüßt die schöne, alte Kirche mit ihrem "schwarzen Turm" über die Schwarza herüber zur Straße, die entlang des Flusses Payerbach durchzieht. Ein Teil der Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, während der Turm entschieden älter ist. Kirchenpatron ist der hl. Jakobus der Ältere, zu dessen Ehren alljährlich am 25. Juli der "Jakobikirtag", ein vielbesuchtes Volksfest, stattfindet. Vor einigen Jahren wurde das Gotteshaus mit viel Kunstsinn so renoviert, dass die ganze Schönheit dieses Baues (zweischiffige gotisch Kirchen sind sehr selten!) voll zur Geltung kommt. Eingebettet in den äußeren unteren Teil der Wehrmauer um die Kirche mahnt das Kriegerdenkmal, von dessen großen Steintafeln 236 Namen von Opfer derer künden, die aus den beiden Weltkriegen nicht mehr in die Heimat zurückkehrten.
Seit 1972 besitzt Payerbach eine neue, moderne Hauptschule. Die Hauptstraße ist mit Postamt, Apotheke, Hotel, Gasthöfen und Geschäften sehr belebt.
Unsere Gäste erwartet in Payerbach ein Schwimmbad, ein Minigolfplatz, Tennisplätze, ein schöner, wohlgepflegter, schattiger Park, während wunderschöne Wanderwege entlang der Schwarza oder Höhenwege zu Spaziergängen laden. Für die Wintersportler gibt es in Payerbach einen Eislaufplatz.
Die Payerbacher schätzen die Geselligkeit. Es besteht hier ein Gesangsverein (Singgemeinschaft Payerbach-Reichenau), ein Musikverein, ein Wintersportverein, der Touristenverein „Naturfreunde“, Eisschützenverein, ein Tennisklub, ein Schachklub und ein Fremdenverkehrsverein, der immer wieder um die Verschönerung des Ortsbildes besorgt ist.
Es vergingen viele Jahrhunderte, ohne dass sich das äußere Bild Payerbachs wohl besonders veränderte. Payerbach war ein ruhiges, kleines Bauerndörfchen, wie aus manchen Urkunden hervorgeht. Z..B. weiß um 1340 das Register des Klosters zur seligsten Jungfrau in Vormbach zu berichten, dass die Probstei Gloggnitz „Grundholde“ [= herrschaftliche Untertanen] in Peierbach und Schmidsdorf an der Schwarza besitze. 1504 schreibt Abt Rumpler in der „Geschichte des Klosters Vormbach“, dass zu seiner Zeit im unteren Schwarzatal bis zu den sonnseitigen Berghängen von Schmidsdorf neben dem Handwerk und geringen Feldbau von den Bewohnern überwiegend der Weingarten gepflegt wurde. (1670 schreibt jedoch der Geometer Sixsey in seinem „Landkompaß“, dass der bei uns gezogene Wein zu den schlechtesten im Lande gehöre!) 1734 findet man u.a. folgende alte Flurnamen unseres Gebietes:
„Mühlhoff-Küber-Braitten“, „Vöglgsang-Aeckher“, „Mühlhoff-Lah-Wüsen“, „Weingärtten am Schmitzsberg“, „Fischwässer vom Schwaraufluß“ und von „Bayrbachgraben-Pächl“.
Von den kriegerischen Ereignissen (Ungarneinfälle 1487-1490, Türkenkriege 1529-1532 und 1683) dürfte Payerbach so ziemlich verschont geblieben sein, es liegen jedenfalls keine maßgeblichen Hinweise vor. Sogar die Sage (vom Schlokreuz) weiß zu berichten, dass die Türken, die den Halbmond auf den Kirchturm Payerbachs pflanzen wollten, die Flucht ergriffen, als sie ein grelles Licht aus dem Bildstock blendete.
1741 bekam unser Ort einen eigenen Pfarrhof an der Stellen, wo jetzt die Bahnstraße gegenüber der Ortsbrücke beginnt ( bisher war der Payerbacher Pfarrdienst von Gloggnitz aus versehen worden), mit gleichzeitiger Bewilligung der Vogt-und Lehensobrigkeit bei genauer Bestimmung der Abgabepflichten seitens der Bevölkerung an die Pfarre. Unter anderem scheint darin auch auf, „das dem Schulmeister eine Wohnung aufgeführet werde“. Daraus geht also hervor, dass Payerbach damals bereits eine Schule besaß. Die erste Aufschreibung über die Schule Payerbach stammt aus dem Jahre 1787: zum „Schulbezirk“ (heute würde man sagen Schulsprengel) Payerbach gehörten damals Reichenau und Prein, insgesamt 12 Ortschaften. Die Schule war einklassig. Von 146 Kindern besuchten aber nur 52 die Schule. Der Schulmeister war zugleich Mesner und Organist. 1788 wurde das auf dem Ortsplatz stehende, heute „alte“ Schulhaus erbaut, damals ebenerdig.
1813 wurde durch ein furchtbares Hochwasser der Pfarrhof zur Hälfte und das danebenliegende Spital (= Armenhaus) gänzlich weggerissen, sämtliche Bücher und Urkunden wurden von den Fluten weggeschwemmt. ( Daher wissen wir aus Payerbachs älterer Geschichte nur aus Urkunden anderer Orte!)
1821 wurde oberhalb der Kirch der neue Pfarrhof gebaut, und zwar „hart an der Mauer des Freydhofes“. Die dort befindliche Michaelskapelle wurde abgetragen, unter der selben war eine geräumige Gruft „ganz mit Totengebein gefüllt“. Den Friedhof aber verlegte man auf den „Pfarrlichen Leithenacker“ (= jetziger Friedhof).
Von 1832 gibt es folgende Beschreibung unseres Gebietes:
„Bayerbach, Pfarrdorf mit 20 Häusern, darunter 15 Bauernhäuser, Pfarrkirche und Pfarrhof, Schulhaus und Spital für Arme, 1 Wirtshaus, 1 Mahlmühle und Brettersäge, 58 Familien, 252 Einwohner, 5 Pferde, 20 Ochsen, 37 Kühe, 25 Schafe. Die Einwohner betreiben Feldbau auf wenig Gründen schlechterer Gattung als jene der umliegenden Ortschaften, ernähren sich daher äußerst kümmerlich und leben in durchaus dürftigen Umständen.“
Die Revolution in Wien 1848 hatte für Payerbach besondere folgen, und zwar wurde der Bau der Semmeringbahn in Angriff genommen. Die Chronik berichtet darüber: „ Die Regierung mußte trachten, dem Volk Verdienst und Brot zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurden 2000 Arbeiter nach Payerbach beordert, um hier den Bau der Eisenbahn von Gloggnitz her zu beginnen. Der 7. August war der furchtbare Tag, an welchem der ganze revolutionslustige Schwarm ganz unerwartet in Payerbach einrückte und sich wie eine Hunnenhorde über das kleine Dorf ergoß. Ohne zu fragen wurden sofort alle Zimmer und andere Räume des Ortes in Besitz genommen. Im pfarrlichen Meierhof quartierten sich 40 Personen ein. Dieses Volk herrschte nun mit einer solchen Arroganz und Brutalität, dass von einer Sicherheit des Lebens und Eigentums keine Rede mehr sein konnte... Im Frühjahr kamen auch andere Nationalitäten (aus Böhmen, Ungarn und Italien) zum Eisenbahnbau. Auch ein anderer Feind, nämlich die Cholera, trat auf und besonders das Dörfchen Küb stark davon heimgesucht.“ In diesem Jahr nahm man die Strecke von Küb bis Eichberg in Angriff, auch die Fahrstraße von der Ortsbrücke Payerbach zum Bahnhof Payerbach wurde angelegt und die beiden Viadukte über die Schwarza und den Grabenbach gebaut. Die große Talüberquerung wurde nach ihrem Erbauer gewöhnlich als „Theuer-Bruck“ bezeichnet (alte Payerbacher gebrauchen heute noch diesen Namen!). 1854 befuhr Kaiser Franz Josef am 22. Oktober die Semmeringstrecke von Mürzzuschlag bis Gloggnitz, ließ den Zug an interessanten Stellen halten und sich vom Erbauer der Strecke, Ing. Ghega, Erklärungen geben. Am 15. Mai wurde der Frachtenverkehr und am 17. Juli „sang –und klanglos“ der Personentransport aufgenommen. Der Semmeringbahn-Bau ist unstreitig der wichtigste Faktor der für die Entwicklung Payerbachs. Durch den sich nun immer mehr entwickelnden Zustrom von Fremden vergrößerte sich Payerbach zusehends.
1861 wütete in der Ortsmitte ein furchtbarer Brand, dem alle Häuser der heutigen Deckergasse und auch der Pfarr-Meierhof zum Opfer fiel. Daraufhin wurde eine Feuerspritze, aus dem Jahre 1849 stammend, angeschafft und ein Spritzenhaus erbaut.
1873 gab es eine Choleraepidemie, und am 4. Oktober zerstörte ein Großbrand mehrere Häuser am Ortsplatz, und zwar ein Gasthaus (später Gasthaus „Weiße Rose, heute Gewerkschaftsheim), die danebenliegende Fleischhauerei Moshammer, das Bauernhaus Weinzettl und das halbe Haus Gölles. 3mal fing auch das Kirchendach zu brennen an.
1875 erfolgte daraufhin die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Payerbach, 1878 die Gründung der Fabriksfeuerwehr Schlöglmühl.
In der Zeit bis 1914 konnten in Payerbach viele Errungenschaften in der Chronik verzeichnet werden, z.B. Anlegung des Parkes, des Betonsteges über die Schwarza, Eröffnung der Wasserleitung u. v. a. Aus der Zeit des 1. Weltkrieges berichtet die Chronik viel Trauriges: Von der allgemeinen Mobilisierung, der Ablieferung von 3 Kirchenglocken, vom Notgeld der Gemeinde und den Söhnen, die auf dem Schlachtfeld blieben. Doch noch schwerere Zeiten sollten für Payerbach kommen. Nach der Notlage der Dreißigerjahre brach der 2. Weltkrieg aus. Die Chronik berichtet vom Einrücken der jungen Payerbacher, vom Luftschutz und der Verdunkelung, vom Zuzug Bombengeschädigter aus dem Ruhrgebiet und dass das Hotel Kampitsch und Kastell Küb Militärlazarette wurden.
1945, dem Jahr des Endes des furchtbaren Krieges, wurde Payerbach zum ersten Mal in seiner Geschichte Kampfgebiet. In Schlöglmühl warf ein Tiefflieger eine Bombe, die ein Wohnhaus zerstörte. Leider fanden dabei 7 Menschen den Tod. 5 Wochen lang, vom 4. April bis 8. Mai, standen hier die deutschen Truppen (mit Volkssturm) den Russen gegenüber. Der Stellungskampf, zumeist mit Infanteriewaffen ausgetragen – obwohl auch eine „Stalinorgel“ in Aktion trat – zog sich vom Kobermannsberg über Steinhöfler, Handlhof, Sägewerk Payerbachgraben, Schloß Kuenburg, östliche Viaduktseite, Schneedörfl und Saurüssel. Das Gebiet dieser Linie wurde stark vermint und war danach noch lange Ursache schwerer Unfälle. In den Kampfwochen gingen 21 Häuser der Gemeinde in Flammen auf, darunter auch das Schulhaus Schlöglmühl, 45 Personen kamen ums Leben, fast alle Häuser, auch die Kirche, wurden beschädigt.
Dem gemeinsamen Bemühen aller Payerbacher gelang es im Laufe der nächsten Jahre, die Wunden, die der Krieg geschlagen, allmählich zu heilen: 1949 war der Wiederaufbau der Schlöglmühler Schule beendet, 1950 kam der Tennissport in Schwung, 1953 wurden viele Verschönerungen unserer „Sommerfrische“ vorgenommen, der Gesangsverein nahm seine Tätigkeit wieder auf, die Zahl der Fremdenübernachtungen betrug 34.899, 1955 entstanden die Neunkirchnersiedlung und Weinwegsiedlung, 1963 konnten 39 Wohnungen im umgebauten ehemaligen Hotel Kampitsch bezogen werden, die Zahl der Fremdenübernachtungen stieg auf 87.203, 1971 konnte der Fremdenverkehrsverein von der Wiedererrichtung der „Fischerpromenade“ berichten.
Obwohl sich Payerbach nach der furchtbaren Kriegszeit erholt hat, der Fremdenverkehr ständig zunimmt, muß leider ein Rückgang an Betrieben und Geschäften verzeichnet werden: Viele Familienerhalter sind dadurch gezwungen, sogenannte „Pendler“ zu sein, d. h. außerhalb ihres Heimatortes ihr Geld zu verdienen.
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